Barrierefreies Webdesign ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass Websites und Webanwendungen für alle Nutzer zugänglich sind, einschließlich derjenigen mit Behinderungen. HTML5 spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Zugänglichkeit durch die Bereitstellung von Standards und Funktionen, die das Erstellen zugänglicher Inhalte erleichtern. Dieser Artikel beleuchtet Best Practices und Standards für barrierefreies Webdesign mit HTML5, unter Berücksichtigung der W3C Zugänglichkeitsstandards, der Entwicklung zugänglicher Webkomponenten, erweiterter Benutzeroberflächen, Zugänglichkeitstests und internationaler Gesetzgebung.

Wichtige Erkenntnisse

  • Die Einhaltung der W3C Zugänglichkeitsstandards ist grundlegend für barrierefreies Webdesign und die Verwendung von HTML5 verstärkt die Zugänglichkeit.
  • Formularelemente müssen beschriftet sein und Webseiten sollten vollständig über die Tastatur bedienbar sein, um Zugänglichkeit zu gewährleisten.
  • Landmark-Regionen und eindeutige Seitenüberschriften sind entscheidend für die Strukturierung zugänglicher Inhalte.
  • Erweiterte Benutzeroberflächen und Widgets erfordern spezielle Zugänglichkeitsüberlegungen, einschließlich Tastaturnavigation und Fehlermanagement.
  • Zugänglichkeitstests, einschließlich der Verwendung von Screenreadern und automatisierten Tools, sind unerlässlich, um die Einhaltung von Zugänglichkeitsstandards zu überprüfen.

Grundlagen des barrierefreien Webdesigns

Grundlagen des barrierefreien Webdesigns

Verständnis der W3C Zugänglichkeitsstandards

Die W3C Zugänglichkeitsstandards bilden das Fundament für barrierefreies Webdesign. Sie umfassen Richtlinien und Empfehlungen, die darauf abzielen, das Internet für alle Menschen zugänglich zu machen, unabhängig von ihren körperlichen oder kognitiven Fähigkeiten. Zu den wichtigsten Standards gehören die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), die Accessible Rich Internet Applications (WAI-ARIA) und die Authoring Tool Accessibility Guidelines (ATAG).

Die Einhaltung dieser Standards ist nicht nur eine Frage der Zugänglichkeit, sondern auch der rechtlichen Anforderungen in vielen Ländern.

Die Standards sind in verschiedene Ebenen der Konformität unterteilt, die von Webentwicklern und Designern erreicht werden können:

  • A (Mindeststandard)
  • AA (mittlerer Standard)
  • AAA (höchster Standard)

Die Wahl des Konformitätslevels hängt oft von den spezifischen Anforderungen des Projekts oder der gesetzlichen Vorgaben ab. Es ist wichtig, sich frühzeitig mit diesen Standards vertraut zu machen, um barrierefreie Webprojekte erfolgreich umzusetzen.

Die Bedeutung von HTML5 für die Zugänglichkeit

HTML5 spielt eine entscheidende Rolle bei der Schaffung barrierefreier Webinhalte. Durch die Einführung neuer semantischer Elemente wie <article>, <section>, <nav> und <footer> ermöglicht HTML5 eine bessere Strukturierung von Inhalten, was nicht nur für Suchmaschinen, sondern auch für Screenreader und andere assistive Technologien von Vorteil ist. Die korrekte Verwendung von HTML5-Elementen ist ein Schlüssel zur Verbesserung der Zugänglichkeit.

HTML5 bietet eingebaute Funktionen zur Unterstützung der Zugänglichkeit, die die Notwendigkeit der Verwendung von ARIA-Rollen in vielen Fällen reduzieren.

Einige der wichtigsten HTML5-Elemente und ihre Bedeutung für die Zugänglichkeit sind:

  • <header>: Definiert den Kopfbereich einer Seite oder eines Abschnitts.
  • <nav>: Hilft bei der Strukturierung der Navigation.
  • <main>: Kennzeichnet den Hauptinhalt der Seite.
  • <footer>: Gibt den Fußbereich der Seite an.
  • <section> und <article>: Ermöglichen eine logische Gliederung des Inhalts.

Die Einhaltung der W3C Zugänglichkeitsstandards und die bewusste Implementierung von HTML5-Elementen tragen maßgeblich zur Barrierefreiheit bei und sollten bei der Entwicklung von Webinhalten stets berücksichtigt werden.

Vermeidung häufiger Fehler bei der Verwendung von ARIA

Die korrekte Anwendung von ARIA (Accessible Rich Internet Applications) ist entscheidend für die Schaffung barrierefreier Webinhalte. Falsch eingesetztes ARIA kann jedoch mehr Schaden anrichten als Nutzen. Es ist wichtig, ARIA nur dort einzusetzen, wo HTML5 allein nicht ausreicht, um die notwendige Zugänglichkeit zu gewährleisten.

ARIA sollte als Ergänzung zu HTML5 betrachtet werden, nicht als Ersatz.

Einige grundlegende Richtlinien für den richtigen Einsatz von ARIA umfassen:

  • Alle Formularelemente müssen ein Label haben.
  • Formulare sollten vollständig mit der Tastatur bedienbar sein.
  • Ungültige Eingaben in Formularfeldern sollten mit dem Attribut aria-invalid="true" gekennzeichnet werden.
  • Warnmeldungen für ungültige Formularfelder sollten mit dem Feld über das Attribut aria-describedby verbunden sein.

Diese Punkte sind besonders wichtig, um eine umfassende Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit für alle Nutzer zu gewährleisten. Die Einhaltung dieser Richtlinien hilft, häufige Fehler zu vermeiden und die Qualität barrierefreier Webinhalte zu verbessern.

Entwicklung zugänglicher Webkomponenten

Entwicklung zugänglicher Webkomponenten

Formularelemente und Beschriftungen

Die korrekte Verwendung von Formularelementen und deren Beschriftungen ist entscheidend für die Barrierefreiheit einer Webseite. Alle Formularelemente müssen eine Beschriftung haben, um sicherzustellen, dass sie von Screenreadern korrekt identifiziert und vorgelesen werden können. Zudem muss das Formular vollständig mit der Tastatur bedienbar sein, um Nutzern mit motorischen Einschränkungen die Nutzung zu ermöglichen.

Die Verwendung des aria-invalid Attributs bei ungültigen Eingaben und die Assoziation von Warnmeldungen mit dem fehlerhaften Feld mittels aria-describedby verbessert die Zugänglichkeit erheblich.

Hier sind einige wichtige Punkte für die Gestaltung zugänglicher Formulare:

  • Formularelemente mit klaren Beschriftungen versehen
  • Navigation im Formular ausschließlich mit der Tastatur ermöglichen
  • Ungültige Formularfelder mit aria-invalid="true" kennzeichnen
  • Warnmeldungen mit dem fehlerhaften Feld mittels aria-describedby verknüpfen

Tastaturnavigation und Fokusmanagement

Die Gewährleistung der Zugänglichkeit durch Tastaturnavigation und Fokusmanagement ist ein zentraler Aspekt des barrierefreien Webdesigns. Alle Komponenten sollten mit der Tastatur fokussierbar sein und es ermöglichen, den Fokus ausschließlich mit der Tastatur zu verschieben. Der aktuell fokussierte Bereich muss durch einen visuellen Fokusindikator hervorgehoben werden.

Die WCAG 2.1 Anforderungen betonen die Bedeutung einer klaren Tastaturnavigation und eines effektiven Fokusmanagements.

In einigen Fällen kann eine einzelne Komponente viele kleinere Komponenten enthalten. Um die Tab-Reihenfolge der Seite nicht zu überladen, kann das übergeordnete Element einmal in der Tab-Reihenfolge existieren und sollte den Fokus innerhalb seiner kleineren Komponenten mit Pfeiltastennavigation (schweifender Tabindex oder aktiver Nachfahre) beibehalten. Hier sind einige Fragen, die Sie sich stellen sollten:

  • Arbeitet diese Komponente vollständig, wenn sie nur über die Tastatur zugänglich ist?
  • Entspricht diese Komponente einem Widget aus dem ARIA Authoring Practices Dokument und implementiert sie alle "Tastaturinteraktionen" und "WAI-ARIA Rollen, Zustände und Eigenschaften", die für dieses Widget aufgeführt sind?

Verwendung von Landmark-Regionen zur Strukturierung

Die Strukturierung von Webseiten durch Landmark-Regionen ist ein wesentlicher Bestandteil des barrierefreien Webdesigns. Jede Region sollte eindeutig gekennzeichnet und mit der korrekten Landmark-Rolle versehen sein. Dies erleichtert Nutzern von Screenreadern und anderen assistiven Technologien die Navigation und Orientierung auf der Seite.

Die korrekte Implementierung von Landmark-Regionen trägt maßgeblich zur Verbesserung der Zugänglichkeit einer Webseite bei.

Hier sind einige der wichtigsten Landmark-Rollen und ihre Bedeutungen:

  • banner: Wird für die Kopfzeile der Seite verwendet.
  • navigation: Kennzeichnet Navigationsbereiche.
  • main: Definiert den Hauptinhalt der Seite.
  • complementary: Für Inhalte, die den Hauptinhalt ergänzen, aber in einem separaten Bereich liegen.
  • contentinfo: Für Fußzeileninformationen.

Es ist wichtig, dass jede Seite eine eindeutige Titelbeschreibung hat, die den aktuellen Inhalt wiedergibt. Dies unterstützt nicht nur die Zugänglichkeit, sondern verbessert auch die SEO der Webseite.

Gestaltung zugänglicher Seitenüberschriften

Die Gestaltung zugänglicher Seitenüberschriften ist ein kritischer Schritt, um sicherzustellen, dass alle Nutzer die Struktur und den Inhalt einer Webseite leicht verstehen können. Jede Seite sollte einen einzigartigen Titel haben, der den aktuellen Inhalt klar beschreibt. Dies hilft nicht nur Nutzern mit Sehbehinderungen, die Screenreader verwenden, sondern verbessert auch die Suchmaschinenoptimierung der Seite.

Es ist wichtig, dass der Titel der Seite sowohl den vollständigen Namen der Website als auch eine kurze Beschreibung oder einen eindeutigen Namen der spezifischen Seite enthält.

Hier sind einige Tipps für die Erstellung aussagekräftiger Seitentitel:

  • Verwenden Sie Schlüsselwörter, die den Inhalt der Seite widerspiegeln.
  • Vermeiden Sie allgemeine oder mehrdeutige Titel wie "Startseite" oder "Neue Seite".
  • Stellen Sie sicher, dass der Titel im Kontext des gesamten Webauftritts sinnvoll ist.
  • Überprüfen Sie die Einzigartigkeit jedes Titels, um Verwechslungen zu vermeiden.

Erweiterte Benutzeroberflächen und Zugänglichkeit

Erweiterte Benutzeroberflächen und Zugänglichkeit

Prinzipien für erweiterte UX-Widgets

Bei der Entwicklung erweiterter Benutzeroberflächen, die typischerweise auf JavaScript basieren, ist es entscheidend, ein Mindestmaß an Prinzipien zu beachten, um sicherzustellen, dass die Funktionalität und Informationen für alle Nutzer gleich zugänglich sind. Jeder Anwendungsfall ist unterschiedlich, aber es gibt eine grundlegende Liste von Aspekten, die überprüft werden sollten:

  • Zugänglichkeitskonformität
  • Unterstützung für Tastaturnavigation
  • Implementierung von ARIA-Rollen, Zuständen und Eigenschaften

Es ist wichtig, dass Komponenten vollständig über die Tastatur bedienbar sind und den Best Practices für ARIA-Widgets entsprechen.

In einigen Fällen kann eine einzelne Komponente viele kleinere Komponenten enthalten. Um die Tab-Reihenfolge auf der Seite nicht zu überladen, sollte das übergeordnete Element einmal in der Tab-Reihenfolge existieren und den Fokus innerhalb seiner kleineren Komponenten mit Pfeiltastennavigation (roving tabindex oder active descendant) aufrechterhalten. Die W3C bietet Informationen zur ARIA-Tastaturnavigation innerhalb von Komponenten als Teil ihrer Best Practices an.

Einhaltung der WCAG 2.1 für erweiterte Interaktionen

Die Einhaltung der WCAG 2.1 ist entscheidend für die Zugänglichkeit erweiterter Benutzeroberflächen und Interaktionen. Alle Komponenten sollten mit der Tastatur fokussierbar sein und es ermöglichen, den Fokus ausschließlich mit der Tastatur zu verschieben. Zudem ist ein visueller Fokusindikator für das Element, das aktuell den Fokus hat, unerlässlich.

Die W3C bietet Informationen zum ARIA-Fokusmanagement als Teil seiner Best Practices an.

Für erweiterte UX-Widgets, die typischerweise auf JavaScript basieren, müssen bestimmte Prinzipien angewendet werden, um sicherzustellen, dass die Funktionalität und Informationen für alle Personen gleich sind. Einige wichtige Punkte sind:

  • Alle Formularelemente müssen beschriftet sein.
  • Das Formular muss vollständig mit der Tastatur ausgefüllt werden können.
  • Ungültige Eingaben in Formularfeldern sollten mit dem Attribut "aria-invalid" auf "true" gesetzt werden.
  • Warnmeldungen für ungültige Formularfelder sollten mit dem ungültigen Feld über das Attribut "aria-describedby" verknüpft werden.

Fehleridentifikation und -management mit ARIA

Die korrekte Verwendung von ARIA (Accessible Rich Internet Applications) ist entscheidend für die Zugänglichkeit moderner Webanwendungen. Fehler in der Implementierung von ARIA können die Zugänglichkeit erheblich beeinträchtigen. Es ist wichtig, häufige Fehler zu erkennen und effektiv zu managen.

  • Fehlererkennung: Beginnen Sie mit der Überprüfung der ARIA-Rollen und -Attribute in Ihrem Code. Stellen Sie sicher, dass diese korrekt angewendet werden.
  • Fehlerbehebung: Nutzen Sie Validierungstools wie das W3C Validation Tool, um Fehler in Ihrem Markup zu identifizieren. Korrekturen sollten umgehend umgesetzt werden.
  • Management: Implementieren Sie einen kontinuierlichen Überprüfungsprozess, um sicherzustellen, dass Änderungen im Code die Zugänglichkeit nicht beeinträchtigen.

Achten Sie darauf, dass alle interaktiven Elemente mit der Tastatur bedienbar sind und korrekte ARIA-Labels haben, um die Zugänglichkeit zu gewährleisten.

Zugänglichkeitstests und -werkzeuge

Zugänglichkeitstests und -werkzeuge

Einsatz von Screenreadern für Tests

Der Einsatz von Screenreadern ist ein unverzichtbarer Bestandteil beim Testen der Zugänglichkeit von Webinhalten. Screenreader simulieren die Erfahrung von Nutzern mit Sehbehinderungen, indem sie Textinhalte in Sprache umwandeln oder auf Braillezeilen ausgeben. Für eine umfassende Zugänglichkeitstestung ist es wichtig, verschiedene Screenreader in Kombination mit unterschiedlichen Betriebssystemen und Browsern zu testen.

Hier ist eine kurze Übersicht der gängigen Screenreader und ihrer Kompatibilität:

Screenreader Betriebssystem Kompatible Browser
NVDA Windows Chrome, Edge, Firefox
JAWS Windows Chrome, Edge, Firefox
Narrator Windows Edge, Chrome, Firefox
VoiceOver macOS, iOS Safari, Chrome, Edge, Firefox
Talkback Android Chrome, Firefox
ChromeVox Chrome OS Chrome, Firefox

Es ist entscheidend, dass Entwickler und Tester die Zugänglichkeit ihrer Produkte kontinuierlich überprüfen, um sicherzustellen, dass alle Nutzer, unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen, einen gleichberechtigten Zugang haben.

Browser-Entwicklungstools und ihre Rolle

Browser-Entwicklungstools spielen eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung und Behebung von Zugänglichkeitsproblemen auf Webseiten. Sie ermöglichen Entwicklern, die Zugänglichkeit ihrer Seiten in Echtzeit zu überprüfen und anzupassen.

Die bekanntesten Tools sind:

  • Chrome DevTools
  • Firefox Accessibility Inspector

Zusätzlich zu den integrierten Tools gibt es Browser-Erweiterungen, die speziell für die Zugänglichkeitsprüfung entwickelt wurden:

  • axe DevTools (Chrome, Firefox)
  • WebAIM Web Accessibility Evaluation Tool (WAVE) (Chrome, Firefox)

Es ist wichtig, eine Kombination aus verschiedenen Tools und Methoden zu verwenden, um eine umfassende Zugänglichkeitsprüfung zu gewährleisten.

Die Integration von Tools wie dem Nu HTML Checker und der Verwendung von Behat in Verbindung mit axe-core für automatisierte Tests ergänzt die manuelle Überprüfung und trägt zu einer höheren Qualität der Webzugänglichkeit bei.

Automatisierte Zugänglichkeitstests mit Behat und axe-core

Automatisierte Zugänglichkeitstests spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung barrierefreier Webanwendungen. Behat in Kombination mit dem axe-core-Tool von Deque Systems ermöglicht eine umfassende Überprüfung der Zugänglichkeit durch automatisierte Tests. Diese Werkzeuge unterstützen Entwickler dabei, Zugänglichkeitsprobleme frühzeitig im Entwicklungsprozess zu identifizieren und zu beheben.

Die Integration von automatisierten Zugänglichkeitstests in den Entwicklungsprozess ist unerlässlich für die Erstellung barrierefreier Webanwendungen.

Die folgende Liste zeigt einige der wichtigsten Werkzeuge, die für Zugänglichkeitstests verwendet werden:

  • Built-in Browser Dev Tools: Chrome DevTools, Firefox Accessibility Inspector
  • Browser Extensions: axe DevTools (Chrome, Firefox), WebAIM Web Accessibility Evaluation Tool (WAVE) (Chrome, Firefox)
  • HTML Validator: Nu HTML Checker

Diese Werkzeuge bieten verschiedene Funktionen und Perspektiven, die es Entwicklern ermöglichen, ihre Webseiten aus verschiedenen Blickwinkeln zu testen und sicherzustellen, dass sie für alle Nutzer zugänglich sind.

Internationale Gesetzgebung und Standards

Internationale Gesetzgebung und Standards

Anforderungen der EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit

Die Europäische Union hat mit dem European Accessibility Act (EAA) einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Zugänglichkeit digitaler Produkte und Dienstleistungen gemacht. Dieser Rechtsakt zielt darauf ab, einheitliche Standards für die Barrierefreiheit in den Mitgliedstaaten zu schaffen, um sicherzustellen, dass alle Bürger, insbesondere Menschen mit Behinderungen, gleichberechtigten Zugang zu wichtigen Dienstleistungen und Produkten haben.

Der EAA deckt eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen ab, einschließlich E-Commerce-Websites, E-Books, und mobile Anwendungen.

Einige der Kernanforderungen des EAA umfassen:

  • Die Sicherstellung, dass digitale Produkte und Dienstleistungen für Menschen mit verschiedenen Arten von Behinderungen zugänglich sind.
  • Die Entwicklung und Implementierung von Zugänglichkeitsstandards, die von allen EU-Mitgliedstaaten anerkannt werden.
  • Die Förderung der Harmonisierung von Zugänglichkeitsstandards auf internationaler Ebene, um globale Barrieren zu minimieren.

Die Einhaltung des EAA ist nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch ein Schritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft, in der Technologie allen Menschen dient.

Gesetzgebung in den USA, UK, Deutschland und Frankreich

Die Gesetzgebung zur Barrierefreiheit variiert erheblich zwischen verschiedenen Ländern, was für Entwickler und Designer eine Herausforderung darstellt, die ihre Websites und Anwendungen international zugänglich machen möchten. In den USA ist Section 508 von entscheidender Bedeutung, während im Vereinigten Königreich der Equality Act 2010 und die SENDA eine wichtige Rolle spielen. Deutschland folgt der Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV), und Frankreich setzt auf das Référentiel Général d’Accessibilité des Administrations (RGAA).

Es ist wichtig, die spezifischen Anforderungen jedes Landes zu verstehen und umzusetzen, um eine breite Zugänglichkeit und Compliance zu gewährleisten.

Land Gesetzgebung
USA Section 508
UK Equality Act 2010, SENDA
Deutschland Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV)
Frankreich Référentiel Général d’Accessibilité des Administrations (RGAA)

Anpassung an internationale Standards und Gesetze

Die Anpassung an internationale Standards und Gesetze ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass Webinhalte weltweit zugänglich sind. Jedes Land hat seine eigenen Vorschriften, die die Zugänglichkeit von Webinhalten beeinflussen können. Es ist wichtig, diese Unterschiede zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Die Einhaltung internationaler Standards ist nicht nur eine Frage der Legalität, sondern auch ein Zeichen für die Verpflichtung zur Inklusion.

Hier ist eine kurze Übersicht der Gesetzgebung in verschiedenen Regionen:

  • USA: Section 508
  • UK: Equality Act 2010, Public sector equality duty, SENDA
  • Deutschland: Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV)
  • Frankreich: Référentiel Général d’Accessibilité des Administrations (RGAA)
  • Europäische Union: European Accessibility Act

Die Kenntnis dieser Gesetze und die Anpassung an sie ist entscheidend für die Entwicklung von Webinhalten, die für alle Nutzer zugänglich sind. Es empfiehlt sich, die spezifischen Anforderungen jedes Gesetzes zu studieren und in die Webentwicklung zu integrieren, um eine breite Zugänglichkeit und Compliance zu gewährleisten.

Fazit

Barrierefreies Webdesign ist ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Webentwicklung, der sicherstellt, dass alle Nutzer, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen, Zugang zu digitalen Informationen und Diensten haben. Die Einhaltung der HTML5-Standards und die Berücksichtigung der Best Practices, wie sie von der W3C und anderen Organisationen empfohlen werden, sind entscheidend für die Schaffung zugänglicher Webanwendungen. Es ist wichtig, dass Entwickler sich kontinuierlich mit den neuesten Richtlinien und Werkzeugen vertraut machen, um ihre Websites und Anwendungen für jeden zugänglich zu machen. Darüber hinaus ist die Einhaltung internationaler Gesetzgebungen nicht nur eine Frage der Zugänglichkeit, sondern auch der rechtlichen Verpflichtung. Durch die Implementierung dieser Standards und Praktiken können wir eine inklusivere digitale Welt schaffen, in der jeder die gleichen Möglichkeiten hat, am digitalen Leben teilzunehmen.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Grundlagen des barrierefreien Webdesigns?

Die Grundlagen umfassen die Einhaltung der W3C Zugänglichkeitsstandards, die Nutzung von HTML5 zur Verbesserung der Zugänglichkeit und die Vermeidung von häufigen Fehlern bei der Verwendung von ARIA.

Warum ist HTML5 wichtig für die Zugänglichkeit?

HTML5 bietet strukturierte und semantische Markups, die es einfacher machen, Inhalte für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu machen. Es unterstützt auch ARIA-Rollen und -Eigenschaften.

Wie kann man Formulare zugänglich machen?

Formulare sollten mit klar beschrifteten Elementen, Tastaturnavigation und Fehlermeldungen, die mit ARIA-Attributen wie ‚aria-invalid‘ und ‚aria-describedby‘ verbessert werden, zugänglich gemacht werden.

Was sind Landmark-Regionen und wie werden sie verwendet?

Landmark-Regionen helfen bei der Strukturierung einer Webseite durch die Definition von Bereichen mit eindeutigen Labels und Rollen. Sie erleichtern es Screenreader-Nutzern, sich auf der Seite zu orientieren.

Wie testet man die Zugänglichkeit einer Webseite?

Die Zugänglichkeit kann durch den Einsatz von Screenreadern, Browser-Entwicklungstools wie Chrome DevTools und Firefox Accessibility Inspector sowie automatisierten Tests mit Tools wie axe-core getestet werden.

Welche internationalen Gesetze und Standards zur Barrierefreiheit gibt es?

Wichtige internationale Gesetze umfassen die EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit, Section 508 in den USA, das Equality Act 2010 im Vereinigten Königreich, die BITV in Deutschland und das RGAA in Frankreich.